Stanisław Lem ist einer der bedeutendsten Science-Fiction-Autoren des 20. Jahrhunderts – und zugleich viel mehr als das. Er war Philosoph und Essayist, Kybernetiker und Visionär. Seine Romane beschreiben technische Evolutionen, die erst viel später Wirklichkeit werden sollten.
Die maschinelle Evolution interessierte Lem nicht allein um ihrer selbst willen: Seine Texte durchzieht die Frage, ob technischer Fortschritt die gesellschaftlich-moralische Entwicklung befördern kann. Die Antwort fällt dabei nicht allzu optimistisch aus.
Lem wurde am 12. September 1921 in Lwów (Lemberg), dem heutigen Lwiw, geboren und erlebte nach behüteten Kindheits- und Jugendjahren sowohl die Verfolgung durch die deutschen Besatzer – Lem überlebte als Jude nur mit gefälschten Papieren – als auch die Zwangsumsiedlung im Zuge der territorialen Neuordnung des Sowjetreiches. Seit 1946 lebte er in Kraków (Krakau), wo er nach einem langen und produktiven Leben am 27. März 2006 starb.